Daten über den Mauersegler

  • Nicht mit Schwalben verwandt, sondern mit Kolibris
  • Ab 4000 km zwischen Brut- und Überwinterungsgebiet spricht man i.d.R. von Langstreckenzieher, dies trifft auf den Mauersegler zu
  • Überwinterung überwiegend südlich vom Äquator
  • Höchstwahrscheinlich mehrere Monate in der Luft, vor allem Jungvögel
  • Im Gleitflug 20 – 50 km/h, Kraftflug 40 – 100 km/h, Sturzflug über 200 km/h
  • Spannweite 40 – 44 cm
  • Gewicht etwa 40 gr
  • 0,5 – 22 sec Schlagphasen, dazwischen Gleitphase
  • 7 – 8 Schläge pro Minute, im Flugschlaf weniger
  • Übernachtende Tiere fliegen im Schnitt 23 km/h, zuvor in Trupps bis zu ca. 3500 m hohe, warme Luftschichten aufsteigend,
  • Schlaf in der Luft, wird bei anderen Vögeln nur vermutet (nicht nachgewiesen)
  • Bestes Energieaufwandverhältnis 32 km/h beim Flug
  • Auch bei Flug-Schräglage Kopf immer waagrecht wegen des Blickfeldes
  • Verbreitung von Atlantik Ostküste bis Pazifik Westküste
  • Ursprünglich und noch an wenigen Stellen Felsenbrüter, z.B. Elbsandsteingebirge
  • in Deutschland ca. 1% als Baumbrüter, z.B. im Harz
  • Baumbrüter in Teilen Skandinaviens und in russischen Gebieten, da sonst keine Möglichkeit
  • Brutplätze bis in 3300 m Höhe
  • Nahrungssuche bis 4000 m Höhe
  • Wetterflucht ca. 500 – 600 km vor der Kaltfront, größtenteils durch 1 jährige Jungvögel und nicht brütende Vögel
  • Bei brütenden Vögeln fallen die Jungen in einen Hungerschlaf / Hungerstarre. Wetterflucht Rückkehr nach ca. 1000 – 2000 km gegen die Kaltfront oder Umfliegen im Uhrzeigersinn
  • Zug aus Brutgebiet erst Jungvögel, dann männliche und zuletzt Brutpartnerinnen, die zuvor Fettreserven aufbauen müssen
  • Zugaufbruch nach weniger als 17 Stunden Tageslänge, beispielsweise aus Finnland erst in zweiter Augusthälfte, weshalb sie dann durch Europa hetzen
  • Bei schlechtem Wetter Nahrungsaufnahme vorwiegend an Flussläufen entlang
  • Zughöhe bis 5700 m wurde schon beobachtet
  • Ankunft aus Überwinterung kann witterungsbedingt bis zu 3 Wochen variieren
  • Verbleib im Brut- als auch Überwinterungsgebiet 3 – 3 ½ Monate
  • In Europa über 500 Arten Beute bekannt, die Zahl liegt vermutlich weitaus höher
  • Die Nahrung besteht aus Insekten und Spinnen
  • in Europa Hauptbeute Blattläuse, Hautflügler (Bienen, Wespen, Hummel), Käfer und Zweiflügler (Fliegen, zweites Flügelpaar verkümmert, Falter)
  • in Afrika auch fliegende Ameisen und Termiten
  • Beutegröße bevorzugt 5 mm, aber auch bis 29 mm
  • Futter im Kehlsack an die Jungen, bei guten Tagen bis zu 50 gr, was ca. 20000 Insekten entspricht
  • Eine Kehlsackfüllung bei gutem Wetter in 40 Minuten
  • Schwalben sind wendiger und effektiver im Jagdflug und ergreifen gezielt auch größere Insekten, obwohl der Mauersegler der größere Vogel ist
  • Trinken im schnellen Gleitflug, wobei der Schnabel auf ca. 50 cm Länge im Wasser ist
  • Nestanflug mit Unterfliegungslandung um Geschwindigkeit abzubremsen
  • Hungerstarre = torpider Zustand, bei Jungen bis 14 Tage, Körpertemperatur-Absenkung von 39° auf knapp über Umgebungstemperatur
  • Altvögel überstehen torpiden Zustand nur 3 – 4 Tage
  • Aufbrauch der Fettreserven, zuletzt Körpergewebe, vor allem Muskel und Leber
  • Geschlechtsreife frühstens Ende des zweiten Lebensjahres
  • i.d.R. monogame (mehrjährige) Partnerschaft, man trifft sich am Brutplatz und dies in bis zu 10 Tagen Abstand
  • Kopulation 2 – 4 s in Bruthöhle als auch in der Luft, Männchen verkrallt sich dabei im Gefieder
  • Nestmaterial aus kleinen Blättern, Samen, Fasern, Haare, Knospenschuppe, Textil- und Papierfetzen und Speichel, oder Nestübernahme von anderen Vögeln (z.B. vom Star)
  • Nester werden über Jahre genutzt, sie werden jährlich neu eingespeichelt
  • i.d.R. 2 -3 Eier, manchmal auch nur eins und selten vier Eier
  • je nach Wetter 18 – 27 Tage Brutzeit
  • Eier sind gegen wetterbedingte Brutpausen bzw. Auskühlung resistent
  • Junge werden die ersten 2 – 7 Tage nahezu ständig gehudert
  • 3 gr beim Schlüpfen, unter otimalen Bedingungen nach nicht einmal 3 Wochen 60 gr, das ist das Anderthalbfache Gewicht eines Altvogel’s
  • Nestlingszeit nach Nahrungsverhältnissen 38–56 Tage, meistens knapp über 40 Tage
  • Nahrung wird nach wenigen Tagen im Ballen komplett übergeben, wobei viele Kleintiere noch am Leben sind
  • Paar Tage vor dem Ausfliegen betteln die Jungvögel nicht mehr und magern auf ca. 40 gr ab
  • Ausfliegen der Jungvögel erfolgt meist in den Abendstunden, vermutlich wegen Feinden,
  • sie sind hiernach sofort selbstständig und übernachten im Flug
  • Gehen Jahresbruten verloren, hat das wegen der hohen Lebenserwartung kaum Einflüsse
  • Großräumige Wetterlage mit anhaltend naßkaltem Wetter, Tagestemperaturen unter 12°C kann Existenzbedrohend für ganze Populationen adulter Tiere sein
  • Bei Gelegeverlust gibt es oft Ersatzbruten
  • Durchschnittsalter 4,3 – 6,2 Jahre, 10 Jahre und mehr sind keine Seltenheit, beim Beringen mehrmals über 20 Jahre alte Vögel festgestellt, die dann ca. 4 Millionen km geflogen sind, das entspricht ca. 10,4 mal die Strecke zum Mond (Mondentfernung ca. 380 000 km)
  • Baumfalke und Wanderfalke in Mitteleuropa Hauptfeinde (Erbeutung in Luft)
  • Eher seltene Gelegenheitsbeute für Turmfalke, Sperber, Schleiereule
  • Bei schlechtem Wetter, niedriger Flug dann gelegentlich Hauskatze aus der Luft
  • Steinmarder (Baummarder) und Wiesel gelegentlich Bedrohung an Bruthöhle
  • Parasit ist die flugunfähige Mauerseglerlausfliege, deren Larven mit den Nestlingen schlüpfen, diese saugen bevorzugt an Hals und Bauch
  • Nestlinge bis zu 12 Mauerseglerlausfliege, Altvögel bis 20 Mauerseglerlausfliege
  • Weitere Parasiten sind Bandwürmer, Milben, Wanzen und Läuse
  • Aktivitätsbeginn = Ausflug bei gutem Wetter vor Sonnenaufgang
  • Einflug bei klarem Wetter nach Sonnenuntergang
  • In der Luft vermutet man Halbschlaf, ähnlich Wale und Delphine
  • Gesunde Vögel können vom Boden starten