Solitäre Bienen und Wespen sind einzeln lebend, das heißt sie bilden keinen Staat. Da sie keinen Staat bzw. Bienen- oder Wespenvolk verteidigen müssen, haben diese auch keinen Verteidigungsstachel zum Bekämpfen eines Feindes. Sie haben lediglich einen Legestachel zur Eiablage, der bei einigen Arten länger ist als ein Giftstachel.
Natürliche „Brutstätten“ für solitäre Bienen und Wespen sind im Boden, in Stein- und Holzspalten, in hohlen Stängeln bzw. Röhren, sowie in Totholz. Durch den Rückgang der Honigbienen gewinnen diese immer mehr an Bedeutung für die Bestäubung! Mit der Erstellung von Insektenhölzern, können wir die Solitären und somit die Bestäubung von Pflanzen fördern. Weltweit werden die wirtschaftlichen Schäden durch Nichtbestäubung auf ca. 35 Milliarden Euro geschätzt.
Bei uns in Mernes werden Lochdurchmesser zwischen 5 – 7 mm am häufigsten besiedelt. Gewöhnliche Löcherbiene, Hahnenfuß- Scherenbiene und Glockenblume-Scherenbiene bevorzugen Lochdurchmesser von 3 - 3,5 mm. Von Anderen wiederrum werden auch Lochdurchmesser über 7 mm angenommen. Es wird empfohlen die Sacklöcher seitlich ins Holz zu bohren, da bei stirnseitigen Bohrungen vermehrt Risse auftreten, die zu gewissen Ausfällen führen.
Je tiefer eine Bohrung, umso mehr Kammern werden angelegt. Jede Kammer wird mit einem Nahrungsdepot (zumeist Pollen) und einem Ei versehen, wonach diese verschlossen wird. Die schlüpfende Larve ernährt sich hiervon bis zur Verpuppung. Nach der Metamorphose (Umwandlung) der Larve in ein fliegendes Insekt erfolgt die Öffnung des Kokons und der Kammer zum Ausflug.
Die Aufhängung eines Insektenholzes ist am günstigsten an einem warmen, sonnigen Platz, der etwas Schutz vor Regen bieten sollte.
Einige solitäre Wespen- und Bienenarten legen in der Natur ihre Kammern in Käferlöchern (Fraßgänge von Käferlarven) an. Da abgebrochenes und entwurzeltes Holz größtenteils aufgearbeitet wird, fehlt zum Besiedeln jedoch eine gewisse Menge an Totholz. Ein Teil der Käfer-, Wespen- und Bienenlarven und in der Folge flugfähigen Insekten wird von Spechten bzw. Vögeln und anderen Tieren gefressen, womit sie für viele andere Arten Nahrungsgrundlage sind. Der Fortbestand der fleißigen Bestäuber ist den Verbliebenen nur möglich, wenn sie die entsprechenden Möglichkeiten vorfinden.