Die Wacholderheide auf dem Stacken ist eine Kulturlandschaft die auf mangelnde Bodennährstoffe und Übernutzung gründet. In mehreren Jahrzehnten hat sich der Stickstoffeintrag über Niederschlag vermehrfacht und im Gegenzug ist die landwirtschaftliche Nutzung der Heidefläche, vorwiegend durch Schafsbeweidung, zum Erliegen gekommen. Dies alles führt zu Veränderungen in der Vegetation. Hinzu kommt die wachsende Beschattung durch den umliegend entstandenen Hochwald, wodurch die Besenheide als lichthungriges Gewächs nur noch auf den sonnigen Arealen vorkommt. Seit Anfang der 80er Jahre kämpfen wir gegen die sukzessive Vegetationsveränderungen, sonst wäre es mittlerweile eine Hochwaldfläche. Da stellt sich die Frage, warum wird seitens des Naturschutzes gegen die Waldsukzession gearbeitet und sich für jegliche Mithilfe (u.a. Landfrauenverein) bedankt? Antwort: Kulturlandschaft mit angemessenen Bewirtschaftungsformen und abwechslungsreichen Strukturen beherbergen viele Tierarten, die es sonst nicht oder noch seltener gäbe. Auf der Heidefläche gibt es ein paar rote Listenarten. Bedauerlicherweise wird die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten auch bei uns immer länger und immer mehr zum Alarmsignal für uns Menschen.
Am 1. August 2021 befanden sich 2 PKW’s mit Oberhausen-Kennzeichen im FFH-Gebiet Wacholderheide auf dem Stacken und ein Traktor mit Feiernden auf einem Anhänger fuhr durch das Gebiet. Tags danach stand ein PKW mit Schweinfurter-Kennzeichen an der Schutzhütte. Je mehr die dortigen Wege begangen und befahren werden, umso größer sind beispielsweise die Verluste unter den dort vorkommenden Sandbienen.
Anfangs September stießen wir auf massive Schädigungen an zwei mühsam von uns erstellten Steinanhäufungen und eine danebenliegende Feuerstelle.
Aufgrund der vorgenannten Beispiele stellt sich die Frage, wie können derartige Vorkommnisse verhindert werden? Anregungen und Mithilfe zum Erhalt und Schutz der Wacholderheide sind aufgrund der beschriebenen Vorkommnisse umso mehr erwünscht! Das Überschreiten von roten Linien darf so nicht weitergehen!
Andere Flächen: Jetzt, im Herbst, werden in der Natur Weichen für das nächste Jahr gestellt. Wer Insekten, Igeln und anderen Tierchen über den Winter helfen will, kann jetzt bis zum kommenden Mai auf Rasen- und Staudenschnitt verzichten, bis dahin werden dann die meisten Überwinterer wieder aktiv und anderweitig sein.
Reiner Ziegler
Planung, Hoffnung und Realität klafften auseinander. Nach wochenlanger Planungs- und Organisationsarbeit überschlugen sich Planungen von Tag zu Tag mehr und mehr.
Zuvor bestanden Aussichten, dass in etwa 50 Teilnehmer zur Pflege der Wacholderheide kommen. Dem entsprechend musste die Verpflegung geplant werden.
Zur Mithilfe und sonstiger Unterstützung eingeladen und aufgerufen waren der Landfrauenverein, die KFD, der Heimat- und Verkehrsvereinn, der Ortsbeirat, Bekannte und Mitbürger. Zudem bestanden Hoffnungen auf Mithilfe durch Migranten und Zeitsoldaten. Die befreundeten Vogel- und Naturschützer aus Bad Soden-Salmünster boten sich auf ihrer letzten Vorstandssitzung, bei der ich zu Gast war, spontan an mitzuhelfen.
Klasse, prima, mit so viel helfenden Händen kann man der Besen- / Wacholderheide den stetig wachsenden Sukzessionsdruck über Ginster, Birke, Kiefer, Weide, Lerche, Brombeere und andere Gewächse deutlich verringern. Im Sommer übernehmen dann Schafe und Ziegen die Sukzessionsdruckminderung zur Erhaltung der in unserer Region besonderen Kulturfläche. Kuchen, Käsebrötchen, Gulasch, Kaffee, Tee und Kaltgetränke waren bestellt, Spaten und Hacken vorbereitet.
Hiernach kamen Meldungen oder auch nicht, die die Hoffnungen relativierten. Die Mithilfe einiger Zeitsoldaten kam nicht zu Stande und den Migranten stand an dem Tag der Übersetzer nicht zur Verfügung, worauf die Fahrt von Frankfurt nach Mernes nicht zu Stande kam. Folglich wurden Käsebrötchen, Bananen und Tee von der KFD abbestellt. Die vereinbarte Menge an Gulaschsuppe wurde ebenfalls kurzfristig reduziert, alles andere blieb wie geplant. Am Aktionstag kamen zwei weitere Absagen wegen Erkältung hinzu.
Trotz der stark reduzierten Teilnehmerzahl kamen 21 Personen zusammen, die insgesamt hunderte Ginsterbüsche und Baumsämlinge ausrissen, ausgehackten und von der Kulturfläche in den angrenzenden Fichtenwald trugen. Nach 2,5 Stunden intensivem Gewusel schwanden die Kräfte und die Arbeit wurde planmäßig eingestellt, um zum Ausklang, bei ausreichend Kuchen, Gulaschsuppe, Heiß- und Kaltgetränken, noch etwas zusammen zu sein.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Auswärtigen und Merneser die auf der Wacholderheide und im Hintergrund mitwirkten. Vor Jahren der Landfrauenverein und die KFD, im letzten Februar 2017 Migranten und dieses Mal Mitglieder der Vogel- und Naturschutzfreunde aus Bad Soden-Salmünster, die ein besonderes Zeichen der Mithilfe setzten. Nicht zuletzt aber auch Ortsbeiratsmitglied Elisabeth Dietz, Reptilienfachmann Michael Homeier und Naturparkführer/in Inge und Michael Stange.
Wer verhindert war, oder sich auch einmal daran beteiligen möchte, für Januar / Februar wird der nächste Termin noch bekannt gegeben.
Reiner Ziegler
Im letzten Winter begannen wieder die jährlichen Pflegearbeiten mit kräftiger Unterstützung der KFD und des Landfrauenvereins. Diese wurden von Ende Mai bis Anfang Juli durch das Hüten von Teilflächen mit Ziegen und Heidschnucken fortgeführt, das in diesem Jahr mit einigen Problemen einherging. Die Absprache mit dem Forstamt, dem Jagdpächter, dem Tierbesitzer und das Aufstellen des Hütezauns waren wie bisher problemlos, doch mit dem Einstellen der Tiere ging es los.
Von den acht eingestellten Ziegen sprangen zwei, nach kurzer Prüfung der Lage, über den Hütezaun, um von außerhalb Werbung für das Leben in Freiheit zu machen. Um die verbliebenen Sechs zu beruhigen, wurden vier Heidschnucken beigestellt, die mit ihrem ruhigen Wesen zu Anfang auch zur Beruhigung beitrugen. Dies reichte aber nicht eine weitere Ziege vom Sprung in die Freiheit abzuhalten, die sich sofort den in Sichtweite befindlichen Freigängern anschloss. Hiernach bekamen wir über mehrere Tage Sichtmeldungen aus einem Umkreis von ca. 4 Kilometern. Jegliche Anfütterungs- und Einfangversuche schlugen fehl. Sicherheitshalber wurden die restlichen fünf Ziegen zurück in den Stall gebracht bzw. durch drei ruhigere Ziegen ersetzt. Zwischendurch waren auch die Schafe unterwegs, die zum Glück am nächsten Tag in ca. 2 Kilometerentfernung leicht einzufangen waren. Durch Begutachtung des Zaunes und andere Vorkommnisse besteht der Verdacht, dass diese durch eine Manipulation am Zaun entkamen. Als wäre dies nicht genug entliefen die Schafe, aufgrund einer Unachtsamkeit beim Zaunumstellen, nochmals. Nach eineinhalb Stackenkuppen-Umrundungen war dann alles wieder wie es sein soll.
Für die uns peinliche Angelegenheit der freilaufenden Ziegen bitten wir um Verständnis und Toleranz.
Nach all diesen Vorkommnissen, Anstrengungen und Aufregungen fragt man sich, warum nehmen wir das auf uns? Die Wacholderheide ist doch ein besonderes Stück von Mernes und ist nicht Besitz des NABU‘s, der KFD oder des Landfrauenvereins. Weiter stellt sich die Frage, warum beteiligt sich, mit wenigen Ausnahmen (Beispiele: Outtour Willi, Dösche Johanna), sonst Niemand am Zaunumstellen (2x wöchentlich über 5 Wochen), Ginster und Baumsämlinge ausreißen usw., abwechslungsreich und spannend ist es!? Der Erhalt der weit und breit einzigartigen Fläche bedarf aufgrund der fortschreitenden Sukzession noch größerer Anstrengungen, die über unsere Leistungsgrenzen hinweg gehen.
Und noch was! Durch den Wanderweg „Spessartbogen“, sowie Mountainbike – Strecke und Geocaching hat sich die Besucherzahl auf der Heidefläche innerhalb von 3 Jahren vervielfacht, womit auch die Wahrscheinlichkeit einer Anzeige „Die Tiere hätten zu wenig zu saufen“ (der Wassereimer war bei der täglichen Weidekontrolle nie leer!) oder „Die Tiere dürften nicht einer derartigen Hitze ausgesetzt sein“ (ist das in der Wanderschäferei anders!?) gestiegen ist. Mehrere diesbezügliche Andeutungen gab es bereits. Schlafen auf dem Stacken bzw. in der Natur, das ist für manchen Zeitgenossen spannend, schön und vieles mehr. Jedoch sollte aus vielerlei Gründen berücksichtigt werden, an welcher Stelle das Konfliktpotenzial am geringsten ist, das in der Regel das nähere Umfeld (wenige hundert Meter) um eine Ortschaft ist.
Ein Lob an unsere Jugendfeuerwehr und die Betreuer für die Teilnahme an der Müllsammelaktion!
Seitens des NABU-Mernes beteiligten wir uns in diesem Jahr bewusst nicht hieran. Zu einem hatten wir für diesen Tag bereits die Erstellung eines Eidechsenhügeles geplant, zum Anderen ist es nicht unsere Aufgabe den Müll rücksichtloser Zeitgenossen einzusammeln, obwohl es seelisch schmerzt den ganzen Unrat überall in unserer Gemarkung anzutreffen. Bei dieser Gelegenheit möchten wir aber erwähnen, dass wir bei anderen Gelegenheiten, ebenso wie der ein oder andere Mitbürger, Müll zur Entsorgung mit nach Hause nehmen.
Das ganze Problem gäbe es nicht, wenn nicht ein paar Rücksichtslose ihren Müll in die Landschaft verfrachten würden!