Umweltbildung

Wann beginnt der Herbst?

Kalendarisch am 22. September! Für den ein oder anderen Merneser nach der Kier, da „früher“ in der Regel hiernach die heißen Tage vorüber und die Getreidefelder abgeerntet (in der heutigen Zeit i.d.R. ca. 14 Tage früher) waren. Zu dem bilden sich die ersten, sogenannten Herbstnebel, die sich am Abend wie Schleier in der Aue ausbreiten und sich am nächsten Tag wabernd auflösen.

 

Viele sagen auch, es wird Herbst, die Schwalben sammeln sich. Diese ziehen dann im September / Oktober nach Süden, um in wärmeren Regionen nach Insekten zu jagen. Mit den Schwalben verlässt uns auch der mit den Schwalben ziehende Baumfalke, der vorwiegend Schwalben jagd und vielen nicht bekannt ist. Andere Vogelarten verlassen uns später oder früher, wie z.B. der überwiegende Teil der Mauersegler. Wer ein bisschen auf die Stimmung in der Natur achtet spürt, dass es bereits im Juli merklich ruhiger wird. Dies hat vielerlei Gründe, die u.a. in der ausklingenden Brutsaison und den damit verstummenden Reviergesängen liegen.

 

Ende Juli, von einem Tag auf den anderen, wurde es wie in jedem Jahr wieder schlagartig ruhiger, die Mauersegler haben uns, bis auf ein paar wenige Nachzügler, Richtung Afrika verlassen. Für den ein oder anderen Vogelbeobachter sind die abgezogenen Mauersegler die ersten Anzeichen des nahenden Herbstes.

 

Der Mauersegler ist der Vielflieger unter den Vögeln und wird oft mit den Schwalben verwechselt, mit denen er nicht verwand ist, sondern mit Kolibris. Er fliegt am Tag bis zu 800 km, wird zum Teil über 20 Jahre alt, womit er auf eine ungefähre Flugleistung von bis zu sechsmal Mond hin und zurück kommt. Jungvögel fliegen nach dem Verlassen des Nestes bis zur Geschlechtsreife 2 – 2,5 Jahre ununterbrochen. Sie schlafen in der Luft, man vermutet dabei einen Halbschlaf, ähnlich wie bei Walen und Delphinen.

 

Aus verschiedenen Gründen gibt es nur noch wenige, die in hohlen Bäumen (Gebiete in Skandinavien und Russland), oder Felsen (z.B. Elbsandsteingebirge) brüten. Bei uns brütet er in Gebäudenischen oder in entsprechenden, künstlichen Nisthöhlen. Aufgrund der modernen Bauweise leitet er ebenso unter Wohnungsmangel wie Haussperling, Mehlschwalbe, Fledermaus usw..


Vogelgezwitschere

viele Menschen freuen sich hierüber. Einige wollen selbst in ihrer Wohnung hierauf nicht verzichten, weshalb sie sich einen oder mehrere Vögel hierin halten. Dies ist von Natur aus so nicht vorgesehen und nicht im Sinne eines erfüllten Vogellebens, das für uns Menschen normalerweise Freiheit bedeutet, um die wir schon viele Vögel beraubten. Durch den Wegfang aus der Natur ist die ein oder andere Vogelart vom Aussterben bedroht und bereits ausgestorben. Bedauerlicherweise war es auch schon erforderlich Vögel und andere Tiere aus der Natur zu entnehmen, um mit einem entsprechenden Programm die Art vorm Aussterben zu bewahren. Da stellt sich die Frage, wieso musste es soweit kommen? Man hätt doch vorher etwas Rücksicht nehmen können, dann wäre der immense Aufwand zur Rettung nicht erforderlich gewesen, oder die Art nicht ausgestorben.

 

Der Artenschwund sollte Jedem zu denken geben, den wir zwar oftmals nicht bemerken, obwohl dieser auch vor der eigenen Haustüre stattfindet. Wer bemerkt denn schon wenn ein Insekt, ein Amphib, ein Fisch, ein Vogel, eine Pflanze nicht mehr da ist? Da sind wir auf die Untersuchungsergebnisse von Fachlauten und deren Veröffentlichungen angewiesen, jedoch registrieren auch Laien unter den Naturliebhabern Veränderungen, die von vielen Mitbürgern nicht bemerkt, einfach so hingenommen, oder gar in Abrede gestellt werden. Zudem Sterben Tiere und Pflanzen aufgrund unserer Umweltbeeinträchtigungen aus, ohne dass wir sie entdeckten.

 

Die/der Ein oder Andere wird sich vielleicht erinnern, dass z.B. an Winterfütterungen vor X-Jahren mehr los war, sei es die Anzahl, sei es die Artenvielfalt. Wer spürt schon, dass das Gesangvolumen über Jahre hinweg stetig dünner wird und wem ist schon aufgefallen, dass z.B. der Gimpel /Dompfaff und der Grauschnäpper bei uns mittlerweile weniger vertreten ist, dass der Wendehals und die Schleiereule nicht mehr jedes Jahr bei uns brütet, dass wir die Nachtigall schon einige Jahre nicht hören, dass Auerhuhn und Auerhahn seit über zwanzig Jahren weg ist, dass die Bekassine und das Rebhuhn in unserer Merneser Gemarkung nicht mehr vorkommt, und, und, und. Nach den neusten NABU-Erhebungen hat sich bei uns die Anzahl des Vogelvorkommens seit dem Jahr 1980 halbiert !

 

Wollen wir das so hinnehmen, oder können wir etwas dagegen tun?

 

Ja wir können, in dem wir z.B. unsere Rasenflächen verkleinern, weniger mähen und mulchen, Wände begrünen, Flächenversiegelungen möglichst vermeiden und rückgängig machen, keine exotischen Gehölze pflanzen, weniger oder ganz auf Spritzmittel verzichten, Katzen und Hunde in der Brut- und Setzlingszeit nicht frei laufen lassen, selbiges trifft auf das Bearbeiten von Hecken und Bäumen zu, möglichst keine hohlen Bäume fällen, Erdmulden und Gräben nicht einebnen/verfüllen, keine Reisighaufen anlegen die nach ihrer Besiedlung abgebrannt werden, Nistmöglichkeiten dulden und anbieten, und vieles, vieles mehr.

 

Reiner Ziegler

NABU-Gruppe Mernes


Engel sind wir alle nicht, aber wer macht mit, ...

nicht so oft den Rasen zu mähen, Blumen blühen und Samen tragen zu lassen?

Dies hat u.a. zur Folge, dass sich für Schmetterlinge, Falter und andere Insekten bessere Möglichkeiten ergeben, wovon wiederum insektenfressende und samenfressende Vögel profitieren.

 

Wände zu begrünen?

Dies verringert u.a. im Sommer wie im Winter die Temperaturunterschiede an der Wand, bietet Nist- und Schlafmöglichkeiten für Vögel, erhöht die Fläche von sauerstoffbildendem Grün und vieles mehr.

 

mehr Rad zu fahren oder zu laufen?

Hierdurch sieht man u.a. mehr im Dorf, Feld und Wald, es geht ruhiger her, es wird weniger Kraftstoff verbraucht, die Luft wird weniger belastet, der Geldbeutel und Ressourcen werden geschont.

 

Regenwasser aufzufangen und/oder versickern zu lassen?

Zu einem wird Trinkwasser eingespart, zum andren die Grundwasserbildung gefördert. Nicht gefördertes Trinkwasser verringert u.a. den Energie- und Chlorverbrauch, sowie die Quellwasserentnahme, wodurch der Grundwasserspiegel geschont und die Quellausschüttung gefördert wird.

 

Obstbäume und hohle Bäume aller Art zu erhalten?

U.a. werden hierdurch Kleinbiotope erhalten, die wiederrum für Käfer, Ameisen, Vögel, Pilze, Flechten und vielem mehr eine Lebensgrundlage sind.

 

beim Einkauf auf weniger Verpackungsmüll zu achten?

Jede Verpackung wurde unter einem gewissen Energieaufwand erstellt und transportiert, auch eine Papiertüte. Nicht produzierte Verpackungen schonen Ressourcen wie z.B. Erdöl, Holz, Mais oder anderes, brauchen nicht transportiert und entsorgt zu werden, benötigen keine Deponie.    

 

weniger zu beleuchten?

Künstliche Lichtquellen locken auf unnatürlicher Weise Insekten an und bedeutet für diese oft der sichere Tod auch ohne Freßfeinde. Im Extremfall kann dies für die ein oder andere Insektenart zu Existenzproblemen führen. Nebenbei wird Energie eingespart und das Portmaine geschont.

 

weniger Wasch- und Putzmittel zu verbrauchen?

Die Dosierungsangaben sind in der Regel deutlich überhöht, die Hälfte hiervon tut es sehr oft ebenso. Dies verringert die Menge an chemischen Rückständen im Klärschlamm und verbessert die Qualität der geklärten (?) Abwässer, wodurch die Belastung von Gewässern einschließlich der Meere weniger wird. Alles in allem wird hierdurch unsere Lebensgrundlage und die vieler Lebewesen weniger strapaziert, sowie unser Geldbeutel entlastet.

 

bei Lebensmittel auf gewisse Dinge zu achten?

Sei es aus fairem Handel, nicht gentechnisch veränderte Pflanzen, aus biologischem Anbau, aus natürlichen bzw. keine künstlichen Zutaten, kurze Transportwege usw.. Man bedenke, Geld ist nicht alles und wie teuer ist es, durch ungesunde Ernährung krank zu werten!?

 

Spinnen nicht zu töten?

Insekten werden durch Lichtquellen, Verkehrs- und Spritzmittel tonnenweise vernichtet. Tragen sie doch dazu bei, Massenvermehrungen und Einwanderungen von Insekten durch den Klimawandel ab zu puffern. Spinnen tragen dazu bei, dass ein gewisses Gleichgewicht (!?) gewahrt wird und sind Nahrung für andere Spezis.

 

weniger zu verkonsumieren?

Noch gebrauchsfähige Artikel zu nutzen, solange diese ihren Zweck erfüllen, auch wenn diese nicht mehr so schön aussehen. Und es gibt genügend Gelegenheiten auf den ein oder anderen Luxus zu verzichten. Was nutzt es unseren Nachfahren, wenn wir ihnen durch ungezügelten Konsum Ressourcen und Lebensqualität verbrauchen?


Der Winter ...

ist fast vorbei. Die meisten von uns haben diesen trotz längerer Frostperiode relativ gut überstanden. Bedauerlicherweise starben aber auch mehrere hundert Menschen bei uns in Europa, u.a. wegen Armut in Verbindung mit den winterlichen Verhältnissen! Wir brauchen aber ab und zu einen „richtigen“ Winter, damit das ganze Ungeziefer wieder Mal kaputt geht!?

 

Aber was ist eigentlich ein richtiger Winter und was ist Ungeziefer?

 

In unseren Breiten verbindet man Schnee und Frost mit einem richtigen Winter!

Und was ist Ungeziefer, denken wir da zuerst  an Insekten!?

Aber welche Insekten gehen in einem richtigen Winter kaputt?

Viel Schnee mit strengem Frost, können unseren „heimischen“ Insekten kaum Schaden zu fügen. Etwas anders sieht es da z.B. bei überwinternden Vögeln und Säugetieren aus, die keinen Winterschlaf halten und sich ernähren müssen. Bei Schnee und geringem Frost, sieht es ein bisschen anders aus, für ein paar Spezis ist es ein Vorteil und für ein paar andere ein Nachteil.

 

Stärkere Beeinflussungen auf einige Insekten haben vermutlich länger anhaltende „Kahlfröste“ oder „Schmuddelwetter“, da längerer Kahlfrost  tiefere Bodenschichten erreicht und Schmuddelwetter  u.a. durch Nässe und Temperaturschwankungen die Winterruhe stören und Verpilzungen hervorrufen können. Zudem ist Fressfeinden ein leichterer Zugriff möglich. Aber auch diese Beeinflussungen sind  überwiegend nicht entscheidend für unser Hoffnung, dass das Ungeziefer kaputt geht, da auch diese Auswirkungen relativ gering und somit für uns meist nicht wahrnehmbar sind .   

 

In der Regel werden Populationseinbrüche für uns eher auffällig, wenn ungünstige Bedingungen in der Vermehrungs- und Wachstumszeit bestanden, da dies Auswirkungen gegenüber den winterlichen Beeinflussungen in der Regel heftiger sind.

 

Sät man z.B. Pflanzensamen und die Wetterbedingungen sind hiernach ungünstig, so gedeihen die Pflanzen nicht so gut, wie unter guten Bedingungen. Ebenso ist es in der Tierwelt, wenn es um die Vermehrung und somit um den Aufbau von Populationen geht. Nehmen wir zum Beispiel das trockene Frühjahr von 2011, in dem es aufgrund des Wassermangels kaum Brutstätten für die ersten Schnacken (Stechmücken)-Generationen gab. Dies hatte zur Folge, dass es im Herbst nur wenige Schnacken gab, da die ersten Populationen schwach in der Anzahl ausfielen und hierdurch das Vermehrungspotential für größere Folgepopulationen fehlte.

 

Mal sehen, wie in diesem Jahr der große Rest des Jahres ausfällt und ob etwas ähnliches wie mit den Schnacken im letzten Jahr auffällt. Leider sind in der momentanen Zeit, normale Wetterschwankungen, egal ob im Winter oder in einer anderen Jahreszeit, nur unbedeutende Ereignisse gegenüber dem tagtäglichen Aussterben von rund 100 Arten, das überwiegend auf den Aktivitäten des Menschen beruht.  

 

PS: Unkraut, Ungeziefer, Ungeheuer……, was ist das eigentlich?

 

NABU-Gruppe Mernes

Im Jahr 2012

Reiner Ziegler


Was machen mit unserer Mutter Erde

Lassen wir alles auf uns zu kommen, oder bleibt uns etwas anderes übrig!?

 

Bezwingen wir die Natur, oder uns selbst!?

 

Antworten wir aufgrund unseres Wissen, auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf die bisherigen Fingerzeichen unserer Mutter Erde mit Natur- und Umweltschutz, um bessere Zukunftsaussichten zu haben wie zur Zeit ?

…………………………………………………….???

Fragen über Fragen, wie lauten die Antworten?

 

Jährlich 4000 qkm ? Wüstenzuwachs!

Steigende Meeresspiegel verringern zusätzlich „nutzbares“ Land!

Steigende Meeresspiegel und sinkende Grundwasserspiegel tragen zur Versalzung von Grundwässer in Küstennähe bei, die durch Bewässerung von Feldern wiederrum Bodenversalzungen zur Folge haben!

Landverbrauch zur Energiegewinnung (Energiepflanzen, Stauseen, Fotovoltaikparks…………)!

Übersäuerung der Böden und Meere durch Luftverschmutzung (in den 80er Jahren sprach man von ein paar Seen in Schweden und dem Waldsterben)!

Das Meer nimmt, wegen einer gewissen CO2-Sättigung, mittlerweile weniger von dem Treibhausgas CO2 auf wie bisher und trotzdem entsenden wir neben anderen Treibhausgasen jedes Jahr mehr davon in die Atmosphäre!

Überfischung der Meere, bedeutet nicht nur weniger Fisch und schlechtere Ernährung für den Menschen (ca. 1/3 der Menschen lebt vom Fischfang!), man sollte u.a. die dadurch hervorgerufene Verschiebung eines gewissen Gleichgewichts mit all den Folgen nicht unterschätzen!

Atomare Verstrahlung, Gentechnik, Gifte, Rodungen, Artensterben und vieles mehr!

 

Haben wir vergessen, dass wir Kinder unsrer Mutter Erde sind?

Hören wir nicht auf sie, so wird sie uns bestrafen!

Wollen wir weiterhin die vielen Fingerzeichen unserer Mutter Erde ignorieren und weiterhin unvernünftig und unverantwortlich Handeln?

 

Da stellt sich unter anderem die Frage, ob wir noch mehr Konsum benötigen, oder ob gutes Essen, Trinken und Wohnen im wesentlichen genügt!?

 

Unter dem Motto „Natur- und Umweltschutz ist auch Menschenschutz“

bitten wir jede(n) umzudenken und etwas hierzu beizutragen, womit ein erster, kleiner Schritt in eine bessere Zukunft getan wäre.