Regionale Presse

Amphibien

 

Im März laicht noch der Grasfrosch, der in unserer Region in der zweiten Februarhälfte damit beginnt. Die Erdkröte laicht im März, Nachzügler anfangs April. Ende Mai fängt der Teichfrosch an zu laichen, dessen Hauptlaichzeit im Juni liegt und den wir in den 80ern Jahren erstmals zwischen Mernes und Marjoß wahrnahmen. Hierbei handelt es sich ausnahmsweise um einen vermehrungsfähigen Hybrid, der aus Seefrosch und Kleiner Wasserfrosch hervorging. Komisch, Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch kamen zuvor bei uns nicht vor, zumindest ist uns hierüber nichts bekannt. Folglich liegt der Verdacht nahe, dass der Teichfrosch auf unbekanntem Weg zu uns kam. Gelbbauchunken kommen im Jossatal möglicherweise noch vereinzelt vor. Je einmal sah ich am Sahlensee und am Mohrenbach-Waldrand eine Kreuzkröte, dies liegt jedoch viele Jahre zurück. Es liegen uns keine Meldungen vor, das diese und evtl. weitere Krötenarten bei uns im Jossatal noch vorkommen.

 

Neben Kröten und Fröschen gibt es Molche, wobei der Bergmolch wohl am bekanntesten und verbreitetsten bei uns ist. Der Teichmolch ist an gewissen Stellen ebenfalls relativ gut vertreten. Vor vielen, vielen Jahren wurde einmal ein Fadenmolch an den Fischteichen bei Mernes gesehen. Ob es im Jossatal noch welche gibt und wie es um den Kammmolch aussieht ist uns nicht bekannt.

 

Ein weiteres Amphib ist der Feuersalamander, den man mittlerweile weitaus seltener und nur noch punktuell antrifft.

 

Für die Rückgänge und das Verschwinden von Tierarten gibt i.d.R. mehrere Gründe, wozu sehr oft fehlendes Wasser gehört. Amphibien, Fische, Wasserlebewesen und andere Tiere (auch Vogelarten) schwinden u.a. aufgrund der Reduzierung und einem schlechteren Zustand von Gewässern, worauf zunehmende Trockenphasen, versiegende Quellen, fehlende Pfützen (z.T. durch Wegbefestigungen), Verlust von dauerhaft wasserführenden Gräben (z.B. durch die Flurbereinigung), Umweltgifte (z.B. 10000te unterschiedliche Substanzen im Klarwasser aus Kläranlagen), Luft- und Bodenverschmutzung, Verkehr und anderes Einfluss haben.

 

Zur Verbesserung “Wasser ist Leben“ ist eine reduzierte Verwendung bis hin zur Vermeidung von chemischen Stoffen (z.B. Reinigungsmittel, Pharmazeutika, Spritzmittel, Kosmetika), sowie ein rücksichtsvoller Umgang mit Wasser und Gewässern erforderlich. Verschiedene Wasserrückhaltungen und ein sparsamer Umgang mit Wasser sind weitere positive Einflüsse, sei es über Zisternen und damit verbundene Regenwassernutzungen, Gartenteiche, Trinkwassereinsparungen, Regenwasserverteilungen über Grabenableitungen auf Wald- und Wiesenflächen, Tümpel und Staustufen im Offenland und anderes.   

 

Reiner Ziegler