JHV

JHV der NABU-OG Mernes 1927 / Jossatal am 29.04.2022

 

Nach der Begrüßung, Totenehrung und Vorlage des letzten JHV-Protokolls berichtete der Vorsitzende Reiner Ziegler über die letzten beiden Jahre, in denen Corona bedingt nicht alles machbar war, aber trotzdem vieles geleistet wurde.

Im Anschluss berichtete der Kassenwart über Einnahmen und Ausgaben. Lydia Desch und Jürgen Ziegler prüften die Kasse, lobten die gute, übersichtliche Kassenführung und beantragten die Entlastung des Vorstandes, die über die Sitzungsteilnehmer/innen auch erfolgte. Für den ausscheidenden Kassenprüfer Jürgen Ziegler wurde Petra Gaul zur Kassenprüfung hinzugewählt.

 

In den nachfolgenden Vorstandsneuwahlen kam es zur Wiederwahl des Vorstandes (1. Vorsitzender Reiner Ziegler, 2. Vorsitzender Leo Klübenspies, Kassenwart Lothar Röder, Schriftführer Richard Euler). Erstmals erfolgte die Wahl eines Beisitzers, die Jürgen Ziegler annahm.

 

Der Vorsitzende sprach zum Abschluss der Wahlen die Altersstruktur des Vorstandes an und bedauerte, dass keine jüngeren Leute für die Mitarbeit im Vorstand dabei sind, da es letztendlich im die Zukunft gehe. Sich für Umwelt- und Naturschutz einzusetzen sieht er aufgrund diesbezüglich wachsender Probleme für wichtiger denn je. Wir Alle, Jung und Alt sollten gegen Klimawandel, Artensterben, Vermüllung usw. arbeiten, um zu retten was noch zu retten ist. Sich rein auf politische Entscheidungen zu verlassen wäre zu wenig, es komme auch auf das Handeln jedes Einzelnen an, Ansatzpunkte gäbe es unendlich viele.

 

Unter dem Sitzungspunkt „Verschiedenes“ berichtete NAJU-Betreuer Leo Klübenspies über NAJU-Treffen. Des Weiteren verabredeten sich 2 Personen auf die Teilnahme am diesjährigen NABU-Fachsymposiums in Wetzlar. An der Eröffnungsfeier des 1. Main.Kinzig.Blüht.Fest wird Schriftführer Richard Euler die NABU-OG vertreten und am folgenden Tag werden sich Berthold Kreis und Reiner Ziegler über einen NABU-Stand am Fest aktiv beteiligen.

 

 

Zum Abschluss der JHV erfolgte durch Richard Euler ein sehr informative PowerPoint Präsentation über den Feuersalamander.


„Tätigkeitsbericht vom Jahr 2020 bis April 2022" (JHV)

                                   

Liebe Anwesende, die Corona-Pandemie hatte und hat leider immer noch Einfluss auf uns und unser Vereinsleben. Sobald Hoffnung auf eine mögliche Versammlungsdurchführung bestand, kamen wieder pandemiebedingte Einschränkungen, wodurch u.a. unsere Jahreshauptversammlungen in den Jahren 2020 und 2021 ausfielen.

Bzgl. Treffen mit bis zu 10 Personen im Freien war mehr möglich. Bei voller Besetzung der Aktiventruppe sind wir 9 Personen, trotzdem ließen wir auch hier vorsichtshalber einige Treffen, wie z.B. von November 2021 bis einschließlich Januar 2022, ausfallen.

Trotz der reduzierten Häufigkeit der offiziellen Treffen konnte einiges an Arbeiten erledigt werden, weil einiges mehr über Eigeninitiative geleistet wurde.

Leo K. rückte z.B. zum Aufhängen von Großraumhöhlen bzw. zu gewissen Arbeitskreistätigkeiten jeweils mit einer kleinen, individuell zusammengestellten Truppe aus. Andere erledigten mit mir u.a. gewisse Arbeiten auf den NABU-Flächen am steinigen Berg.

Zudem wurden verschiedene Arbeiten im Alleingang bewältigt. Überragend hierzu ist das Beispiel von Ritsch E., der seine Idee um den Erwerb eines für Feuersalamander und Co. sehr interessantes Grundstück anging. Die Planung mit der UNB und der Kauf des noch in kommunaler Hand befindlichen Grundstücks erforderte viel Überzeugungsarbeit, Planungsunterlagen und Verhandlungsgeschick. Nun liegt die Zusage vom Gemeindevorstand der Gemeinde Sinntal vor, dass das Grundstück an den NABU-MKK geht, wozu noch die notarische Abwicklung ansteht. Das Besondere daran ist, dass die UNB nicht nur den Grundstückserwerb finanziert, sondern auch die im Vorfeld vereinbarten Biotopmaßnahmen, die u.a. mit der Anlage von Tümpeln, Heckenförderung und Obstbaumschnitt in den nächsten 5 Jahren verbunden sind.

Die Führung der im Jahr 2020 neu zusammengestellten NAJU-Gruppe übernahm Leo K.. Zu Anfang hatten wir 9 Mitmacher, mittlerweile sind es 22 aus mehreren Ortschaften. Dies belegt, dass die NAJU-Gruppe trotz Corona bedingten Aussetzern gut funktioniert und interessant ist, dies bestätigt der Mitmacherzuwachs und die Rückmeldungen, in den Eltern und Großeltern von begeisterten Kinder sprechen.

Vor den Wahlen im März 2021 worden meinerseits unter anderem alle 3 in der Stadt BSS aktiven Parteien bzgl. ihres Wahlprogrammes angeschrieben, wonach mit CDU- und SPD-Vertretern Treffen stattfanden, in denen Umwelt- und Naturschutzanliegen vorgetragen und gefordert worden. Zudem besteht ein guter Austausch zu unserem neuen Bürgermeister und dem ebenfalls neuen Bauhofleiter, wodurch das ein oder andere Naturschutzanliegen Berücksichtigung findet. Es ist aber auch zu bedenken, dass unsere Stadt hinsichtlich Umwelt- und Naturschutz noch viel, viel Luft nach oben hat. Seitens der Gemeinde Jossgrund worden und werden wir auch zukünftig durch die Teilnahme am RUNDEN TISCH zur Heckenpflege gehört. Zudem war unsere Meinung in der Bürgerversammlung „Vorstellung des evtl. Solarparks bei Pfaffenhausen“ gefragt und fand guten Anklang. In der Gemeinde Jossgrund geht bzgl. Naturschutz einiges leichter, dies hängt wohl damit zusammen, dass es verhältnismäßig etwas mehr Mitmacher, Mitspieler und Naturverbundenheit gibt. 

Nicht zuletzt sei erwähnt, dass unser Kassenwart Lothar R. mehr als die reine Kassenwartarbeit leistet und wohl der beste NABU-Kassenwart im Kreis ist. Dies zeigte sich in der JHV des NABU-Kreisverbandes, indem er mit seinem finanztechnischen Wissen sehr zu einem erfolgreichen Abschluss der Versammlung beitrug.

Allgemein gibt es für uns Arbeit ohne Ende, nicht nur für die Aktiventruppe und den Vorstand. Beispielsweise sei die Wacholderpflege am 19. Februar 2022 genannt, an der sich neben NABU-Mitgliedern auch andere Personen aus mehreren Ortschaften beteiligten, um einen Teil der nicht endenden Pflegearbeit zu bewältigen. Allgemein geht es bei der Wacholderheidepflege nur zum Teil um den Erhalt der Besenheide und der Wacholderbüschen bzw. des Anblickes eines Kulturlandschaftstypes. Seitens des Naturschutzes geht es um den Erhalt der guten Zauneidechsenpopulation, des Erdbienenvorkommens und der seltenen blauflügeligen Ödlandschrecke.  

Obstbäume, Laichtümpel, Blühflächen, Nistkästen und viel anderes sind Betätigungsfelder. Wer mehr hierüber wissen möchte, kann mich gerne nach Abschluss der Versammlung oder zu einer anderen Zeit dazu ansprechen. 

 

29.04.2022

Reiner Ziegler (Vorsitzender)


JHV 14.03.2018, Abschlussrede des Vorsitzenden

 

Bevor wir die Versammlung schließen, möchte ich noch etwas loswerden, das einem nicht nur als Vorsitzender beschäftigt.

Jeder Mensch lebt von dem was die Natur hergibt. Das fängt u.a. mit der natürlichen Sauerstoffproduktion an.

Wasser, Pflanzen, Fische, Pflanzenfresser, Fleischfresse, Allesfresser und vieles mehr bilden ein sehr komplexes System, das viele menschgemachte Schädigungen aufweist, weshalb wir, alle die wir hier sitzen, mehr oder weniger ein bisschen Naturschutz vor Ort machen und über unseren Mitgliedsbeitrag auch überregionalen Naturschutz unterstützen.

Alles in allem muss man sich leider fragen, was gegen das bisschen Naturschutz spricht, den der ein oder andere Zeitgenosse in Frage stellt.

 

Da kommen Bemerkungen „Ihr rettet die Welt bzw. Natur sowieso nicht! Ich denke das wissen wir selbst und brauch uns Niemand zu sagen. Auf derartige Bemerkungen kann man verzichten, sind diese doch meistens nur Rechtfertigungen für das eigene Nichtstun und ein immer weiter so. Wir können aber zu einer sehr kleinen Besserung beitragen, genauso wie jeder von uns auf irgendeine Art und Weise zur Verminderung der Biodiversität beigetragen hat bzw. beiträgt. Sei es Energieverbrauch, Boden- oder Gewässerverschmutzung, Ressourcenverbrauch, übertriebener Konsum und vieles mehr. Unser Verhalten können wir korrigieren, einen Teil des Artensterbens evtl. bremsen, im aller günstigsten Fall evtl. stoppen. Wenn etwas einmal ausgestorben ist, dann ist es zweifelsohne  zu spät.

 

Natürlich gibt es auch sehr viele unterschiedliche, z.T. konträre Ansichten in unseren Reihen. Dabei denke z.B. an Biber, Verkehr, Konsumvorstellungen, Windkraftanlagen, Luchs, Wolf und andere Themen.

 

Sicherlich werden im Naturschutz auch Fehler gemacht. Werden diese jedoch erkannt, dann werden diese in der Regel abgestellt. Wer nicht aus Fehlern lernt ist auf dem Holzweg und die weltweite Entwicklung ist auf diesem, siehe Klimawandel und rasantes Artensterben

Nach meiner Meinung leistet sich unsere, reiche westliche Gesellschaft Naturschutz auf Sparflamme?

Schlimmer noch, Naturschutz kostet oft kein Geld bzw. man kann auch Geld damit sparen, von Folgekosten ganz zu schweigen. Sehr oft stellt sich dabei die Frage, warum tut man es trotzdem nicht? Ich denke, dass dies z.T. mit einer gewissen, kaum nachvollziehbaren Grundeinstellung gegen den Naturschutz zusammenhängt. Zudem stellt sich leider allzu oft die Frage: Müssen wir auf Teufel komm raus mehr auf den momentanen wirtschaftlichen Erfolg achten und weniger auf die daraus resultierenden Folgen für uns nachfolgenden Generationen? Man muss ja nicht auf alles verzichten, man kann sich aber Mäßigen.

 

Ein paar wenige Beispiele für Fehlverhalten sind übertriebene Beleuchtung, Spritzmittel, Mähen, Mulchen, Sekt- und Bierdusche, Feuerwerk, Superjachten, Schweröl verbrennende Schiffsmotoren, grenzenloser Luxus, Vernichtung von Lebensmittel und vieles, vieles mehr.

Als Entschuldigung kann man verstehen, muss man aber nicht, wenn Jemand etwas so macht, weil es so üblich ist. Hierzu bedarf es allerdings einer gehörigen Portion Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit.

Wer Umweltnachrichten stetig verfolgt kommt früher oder später zu dem Schluss, 5 vor 12 war es einmal!

Wenn keiner mehr etwas hat…………………dann beenden wir damit offiziell die Versammlung und ich Bitte euch, bleibt dabei, macht weiterhin mit und lasst euch von irgendwelchen komischen, naturschutzkonträren Meinungen nicht irritieren.