Brüten

Vögel,

 

brüten bei uns in max. 9 Monaten, bzw. von September bis November nicht. Durch verschiedene Einflüsse können jedoch auch in anderen Monaten Bruten ausfallen. Im September können sich geschlüpfte, noch nicht flugfähige Jungvögel in Nestern befinden. dies trifft überwiegend auf Heckenbrüter und vor allen auf Schwalben zu, wobei hin und wieder ein paar Jungschwalben den Abflug nach Süden nicht schaffen.  

 

Je nach Witterung und Nahrungsangebot beginnt der Fichtenkreuzschnabel im Januar mit dem Brüten, das bis einschließlich Mai erfolgen kann. Bei guten Bedingungen brütet er auch im Dezember, womit er bei uns der erste und letzte brütende Vogel im Jahr sein kann.

 

Elstern fangen z. T. bereits im Februar an Nester in „höheren“ Hecken und Bäume zu bauen. Nischen-, Halbhöhlen-, Nisthöhlen- und weitere Baumbrüter folgen. Nach den Fichtenkreuzschnäbeln verlassen andere, erste Jungvögel im April ihr Nest, dabei können die sogenannten Nestflüchter noch nicht fliegen und andere fliegen aus. Die meisten Heckenbrüter fangen etwas später mit dem Nestbau und Brüten an. I.d.R. beginnen sie kurz vor oder mit dem Gehölzausschlag, um über das frische Laub den damit verbundenen Sicht- und Wetterschutz zu haben. Ausnahmen hierzu ist das Brüten in immer grünem Gehölz.

 

Ein paar wenige Vogelarten, die in unserer Region in Felswänden, auf Bäumen, an und in Bauwerken brüten, brüten auf Inseln ohne Prädatoren und ohne übermäßige Störungen auf dem Boden.

 

Sehr wenige Vogelarten (z.B. Eisvogel, Bienenfresser und Uferschwalbe) brüten in der Erde. Dies ist bei uns der Eisvogel, der in Erdabbrüche oder dicke, aufgerichtete Wurzelteller (Steilwände) eine 40 bis 100cm lange Brutröhre gräbt, die mit einem Brutkessel endet. Anderen Orts kam es schon zu Brutröhren an Steilwänden von Baugrundstücken und Hohlwegen.    

 

Beobachtungen:

Brütende Goldammer Mitte August im Dittel in der Umzäunung eines Apfelbaumes in ca. 1m Höhe am Baumstämmchen. Folglich konnten die Jungvögel erst im September ausfliegen.

An einem 30. August wurde am Distelbach an einem Biberstaudamm ein Zaunkönig beim Füttern der Jungen fotografiert.

In der unteren Au flogen vor über fünfzehn Jahren sieben junge Schleiereulen am 15. September aus.

 

Anmerkung: Im Ortsbereich ist von März bis einschließlich September der Formschnitt an Hecken erlaubt. Zuvor ist im Vorfeld zu prüfen, ob kein Vogel in der Hecke nistet, wonach lediglich der jährliche Zuwachs geschnitten werden darf. Stärkere Schnitte sind von Oktober bis einschließlich Februar erlaubt, in diesem Zeitraum dürfen auch außerörtliche Hecken geschnitten werden.

Unter anderen sind auch Bodenbrüter aufgrund verschiedener Einflüsse stark bedroht, wozu u.a. Störungen beitragen. Deshalb die Bitte: Bleibt beim Spazierengehen und Wandern auf den Wegen und lasst Hunde nicht frei laufen.

 

Reiner Ziegler


Die Brutsaison ist Ende August fast vorbei.

 

Das ein oder andere Schwalbenpärchen füttert noch Jungen und der Jahreszeit entsprechend oftmals mehr schlecht als recht, weshalb nicht jedes Jahr alle Jungen fit für den Flug nach Süden werden. Die meisten Hecken-, Baum-, Boden- und Höhlenbrüter sind ausgeflogen, auch wenn einige von ihnen nicht nach Süden ziehen, sollte die Fitness (Körper, Futtersuche, Verhalten) gut für die nahende Winterzeit sein.

 

(Beispiele: Mitte August brütende Goldammer in Obstbaum-Drahtumzäunung im Dittel / 30. August Zaunkönig beim Füttern Biberdamm am Distelbach)

 

Wer denkt schon daran, dass er vielleicht selbst dazu beigetragen hat, dass die ein oder andere Brut verlorenging, wodurch nochmals eine Brut ausgelöst wurde, die aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit wiederum erfolglos endete. In der Fläche werden Schlechtwetterphasen den größten Einfluss hierauf haben, punktuell aber auch unvorsichtiges, falsches oder rücksichtloses Verhalten durch den Menschen.

 

Schwalben brüten in der Regel zweimal bei uns. In den letzten Jahren haben wir gemäß den Eindrücken mehrerer Personen weniger Mehlschwalben. Die geringere Anzahl sich sammelten Schwalben können wir aufgrund fehlender Erfassungen nicht in Zahlen ausdrücken, am Beispiel der Mehlschwalben-Brutkolonie bei Allerwirts können aber Zahlen über Nestbelegungen genannt werden. Waren im Jahr 2012 noch 38 Naturnester belegt, so waren es im Jahr 2013 lediglich 14, im Jahr 2014 nur noch 1 Nest, im Jahr 2015 drei Nester und 2016 acht Nester. Fehlendes oder schlechtes Baumaterial, Nestzerfall oder –zerstörung und Vergrämung kann das Brüten derart negativ beeinflussen, dass die erste Brut später und aufgrund dessen eine evtl. zweite Brut zu spät erfolgt, oder für das ein oder andere Schwalbenpärchen keine Brut möglich ist. Vielen Brutausfällen kann mit dem Aufhängen von Kunstnestern entgegengewirkt werden, jedoch wäre es sehr bedenklich wenn dies in Zukunft nur noch auf diese Art und Weise möglich wäre.

 

Insgesamt begründet sich der Schwalben-Bestandsrückgang jedoch und bedauerlicherweise in mehreren Ursachen, die da z.B. wären: Widrige Verhältnisse (Wetter, Vogelfang) beim Frühjahrs- und Herbstzug, durch verschiedenartige Einflüsse beschädigte oder zerfallene Naturnester, fehlendes Nestbaumaterial, drastischer Rückgang der Insektenmasse und anderes.

 

Bei Heckenbrüter kommt es durch Heckenschneiden in der Brutsaison, durch Verändern des Heckenumfeldes (z. B. Mähen, Mulchen, Vertikutieren, Bautätigkeiten…), zu Verlusten. Dabei wird zwar selten ein Nest zerstört, jedoch wird das Umfeld so verändert, dass es für Nesträuber auffällig wird. Auch können Eier und Jungvögel zu langen Störungszeiten zum Opfer fallen.

 

Bei Boden-, Erdhöhlen- und Baumbrütern sind es z.T. andere Beeinflussungen.

 

Anmerkung: Der drastische Rückgang an Insektenmasse betrifft nicht nur die Insektenfresser, sondern viele Nahrungsketten, in denen nicht nur Vögel eingebunden sind!

 

geschrieben Reiner Ziegler