Biber bei Mernes

Biber vor Hunger- und Erschöpfungstod gerettet

Am 04.11.2012 ging ich zu einer nahegelegenen Teichanlage und schaute in ein betoniertes Quellwasserbecken, in dem normalerweise Schleien und Karpfen vorgehalten werden. Zu meinem Erstaunen sah ich in dem gefliesten Becken einen Jungbiber schwimmen, der entweder vom gestauten Quellgraben über das Frischwasserzuflussrohr in das Becken gelang oder über den Beckenrand hinein fiel. Umgehend wurde diverses Material und Werkzeug herbeigeholt , um eine Ausstiegsmöglichkeit zu erstellen. Mittlerweile kauerte der Biber auf einem schmalen Absatz am Zuflussrohr, dessen Öffnung als Ausgang für ihn nicht erreichbar war. Die Öffnung des Abflussrohres war erreichbar aber wiederum zu klein, dies zeigte sich bei mehreren Fluchtversuchen. Nach dem die Ausstiegmöglichkeit erstellt war, versuchte er binnen weniger Minuten zweimal hierüber auszusteigen, wobei er offenbar vor Erschöpfung jedes mal zurück ins Wasser fiel. Hiernach setzte er sich auf das untere Brettende und begann mit Fellpflege, wobei ein starkes Zittern an den Vorderpfoten zu beobachten war. Nach ca. einer Stunde Ruhezeit krabbelte er langsam und unsicher das Brett hoch um in den nahegelegenen Biberbau zu seiner Familie zurückzukehren.

Da die Teichanlage tagelang nicht begangen wird, ist es durchaus möglich, dass er über Tage ohne Nahrung in dem Becken gefangen war.

 

Reiner Ziegler

NABU-Gruppe Mernes